Rekordkäufe der Zentralbanken: Seit 1967 haben sie nicht mehr so viel Gold gekauft
31. 01. 2023Im vergangenen Jahr verzeichneten die Zentralbanken die größten Goldkäufe seit 55 Jahren. Es ist bei diesen äußerst beliebt und wird seit 2010 konsequent gekauft. Gold dient als Absicherung gegen die Auswirkungen einer unsicheren geopolitischen Lage und in letzter Zeit auch einer extrem hohen globalen Inflation.
Die Nationalbanken haben das Volumen ihrer Goldreserven dreizehn Jahre in Folge erhöht. Allerdings nahm das Kauftempo im vergangenen Jahr beispiellos zu, insbesondere in der zweiten Jahreshälfte, als die Nationalbanken über 862 Tonnen des Edelmetalls kauften. Im Laufe des Jahres erhöhten sie ihre Reserven um den Rekordwert von 1 136 Tonnen Gold.
Die Nettokäufe im letzten Quartal erreichten das Niveau von 417 Tonnen Gold. Hauptkäufer waren Banken aus Schwellenländern wie der Türkei und China. Die Chinesische Volksbank, die noch 2019 rund 1 448 Tonnen des Edelmetalls hielt, gab Ende letzten Jahres einen Goldkauf von 62 Tonnen bekannt. Ihre Goldreserven überschritten die 2 000‑Tonnen‑Marke, was einem Anstieg von fast 40 % entspricht. Der größte Kauf im Jahr 2022 wurde jedoch von der türkischen Zentralbank verkündet. Die offiziellen Goldreserven der Türkei stiegen um 148 Tonnen auf ein Rekordhoch von 542 Tonnen. Zu den Goldkäufern im Jahr 2022 gehörte auch die Tschechische Republik, die das Goldvolumen in ihren Reserven um 1 Tonne erhöhte.
Es ist offensichtlich, dass der Markt im vergangenen Jahr von erheblicher geopolitischer Unsicherheit und einer schwer zu kontrollierenden Inflation beeinflusst wurde. Viele Zentralbanken überarbeiteten daher schnell ihre Reservestrategien. Gold dürfte bei ihnen aufgrund seiner langfristigen Werthaltigkeit und aufgrund seiner Leistungsfähigkeit in Krisenzeiten gewonnen haben. Die Faktoren, welche die Entwicklung im Jahr 2022 beeinflusst haben, bestehen fort und werden sich im Jahr 2023 eher noch verstärken. Wir gehen daher davon aus, dass das Interesse an Gold anhalten wird.