Einige Banken brechen zusammen, andere werden durch die Konkurrenz gerettet, und das Interesse an Gold wächst dynamisch... Wie wird die Situation in Zukunft aussehen?

Einige Banken brechen zusammen, andere werden durch die Konkurrenz gerettet, und das Interesse an Gold wächst dynamisch... Wie wird die Situation in Zukunft aussehen?

24. 03. 2023
IBIS InGold

Über der Weltwirtschaft hängt derzeit ein riesiges Fragezeichen. Die Probleme der Bank Credit Suisse, der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank (SVB) und anderer Banken in den USA weckte Erinnerungen an 2007, als die letzte große Weltwirtschaftskrise begann. Standardmäßig trifft der Zusammenbruch einer Bank hauptsächlich deren Eigentümer, also die Anteilseigner, nicht die Gläubiger. Im Fall der Credit Suisse werden jedoch die Anleihegläubiger am stärksten betroffen sein. Dieses Vorgehen verstärkt die Verunsicherung der Anleger, weshalb auch deren Aufmerksamkeit vom Finanzsektor abgelenkt wird.

 

Der Zusammenbruch der SVB verdeutlicht die aktuelle Situation des Bankensystems. Banken, die in den letzten Tagen in Konkurs gegangen sind, hielten US‑Staatsanleihen als Sicherheit. Doch ihr Wert sank im Zusammenhang mit dem rasanten Anstieg der Zinsen, den die amerikanische Zentralbank FED im Rahmen von Maßnahmen gegen die Inflation angegangen war. Von einem Niveau von 0 – 0,25 % reichten die Zinssätze bis 4,75 – 5,00 %. Der Marktwert der von US‑Banken gehaltenen Vermögenswerte liegt jetzt etwa 2 Billionen Dollar unter ihrem Buchwert. Ein Zehntel der US‑Banken hat sogar noch höhere stille Verluste als die SVB. Klienten mit Einlagen über 250 000 USD reagieren am empfindlichsten auf diese Situation. Darüber hinausgehende Einlagen sind nämlich nicht versichert. Wenn nur die Hälfte der nicht versicherten Einleger beschließen würde, Einlagen von bedrohten Banken abzuziehen, würden fast 190 Banken in Schwierigkeiten geraten. Eine solche Situation bedroht natürlich auch versicherte Klienten und deren Einlagen in Höhe von 300 Mrd. USD.

Die erhöhten Zinssätze trafen auch die auf den Startup‑Bereich spezialisierte SVB. Die Bank legte das Geld ihrer Klienten in Staatsanleihen an. In dem Moment, als die Unternehmen ihr Geld abziehen wollten, musste die Bank die gehaltenen Anleihen verkaufen, die inzwischen einen Teil ihres Wertes verloren hatten. Und wegen des niedrigeren Preises entstand ein großer Verlust.

Die Credit Suisse ist ein Riese, der um ein Vielfaches größer ist als die Silicon Valley Bank (SVB), und angesichts der früheren Probleme war ihre erzwungene Rettung keine so große Überraschung. Die Art der Durchführung war dann jedoch eine Überraschung. Im Rahmen des Rettungsplans reduzierten die Schweizer Behörden den Wert ihrer Obligationen auf null. Aber die Aktionäre durften 3 Milliarden Dollar behalten, was natürlich für Aufruhr sorgte. Inhaber von Anleihen verloren nämlich im Gegensatz zu den Aktionären alle ihre Investitionen.

Derzeit werden die Märkte durch Versprechungen und Garantien von allen Seiten beruhigt. Auf der anderen Seite sehen wir die grundsätzlichen Probleme, die die Banken haben. Sie besitzen eine große Menge an langfristigen Staatsanleihen, die an Wert verlieren, und die Banken können daher kein Kapital für ihre Klienten generieren. Die Erhöhung der Zinssätze beendete die Zeit des „billigen“ Geldes, und wie Thorsten Beck sagte: „Bei Ebbe sehen wir, wer nackt geschwommen ist“.

 

Erwartet uns eine weitere Krise?

Im Zusammenhang mit den beschriebenen Ereignissen werden die Jahre 2007 und 2008 erwähnt, als der Zusammenbruch der Bank Lehman Brothers eine mehrjährige Krise auslöste. Allerdings, so Thorsten Beck, Direktor der Florence School of Banking and Finance, sollten wir allerdings keinen weltweiten Zusammenbruch des Bankensystems erwarten. Wie immer sind die Meinungen der Experten nicht eindeutig und die Zukunft kann auch unangenehme Szenarien bergen.

Laut Robert Kiyosaki, Autor des Bestsellers „Rich Dad, Poor Dad“, kann die aktuelle Bankenkrise in den Vereinigten Staaten und Europa die Entwicklung einer globalen Inflation fördern. Ihm zufolge werden die Vereinigten Staaten das Problem lösen, indem sie mehr Geld drucken. Da können wir übrigens erahnen, was hinter der Garantie aller Einlagen bei der insolventen SVB steckt. Sowohl Thorsten Beck als auch Joe Biden versichern zwar, dass die Zusammenbrüche der Banken die Brieftaschen der Steuerzahler nicht beeinträchtigen werden, aber laut Kiyosaki signalisiert das Problem der Inflation den bevorstehenden globalen Crash. Als Ausweg sieht er eine Investition in Edelmetalle oder Kryptowährungen, die Anleger vor dem Kollaps von „Fake Money“ bewahren könnten.

Auch deshalb stiegen die Preise für Gold und Silber zu Wochenbeginn. Laut Bart Melek, Head of Commodity Markets Strategy bei TD Securities, erfüllt das Edelmetall derzeit seine Aufgabe. Kurzfristig hängt die weitere Entwicklung des Goldpreises laut Edelmetallhändler Alexander Zumpfe vor allem davon ab, wie wirksam weitere Maßnahmen der FED sind. „Wenn die Insolvenz der Silicon Valley Bank (SVB) als einen Einzelfall angesehen wird, könnte Gold einige seiner jüngsten Gewinne verlieren. Wenn die Krise jedoch zu einer dauerhaften Umkehr der FED‑Politik führt, könnte die Nachfrage nach Gold anhalten“, sagte Zumpfe.

Wie sich die Lage weiter entwickeln wird und wie wirksam die Maßnahmen einzelner Länder gegen die anhaltende Bankenkrise sein werden, ist schwer vorherzusagen. Das Thema ist sehr lebendig und ändert sich jeden Tag. „Insgesamt ist das Bankensystem deutlich stärker als 2008, und die Behörden sind viel besser gerüstet, Probleme zeitnah zu lösen“, sagte Beck. Daher werden Regierungen zusammen mit nationalen Regulierungsbehörden die aktuelle Krise wahrscheinlich meistern. Im Übrigen stehen ihnen genügend Werkzeuge von Zusagen und Garantien bis hin zu modernen Kommunikationsmitteln zur Verfügung.

Allerdings haben wir die Ursachen der aktuellen Krise nicht gelöst. Der durch die Zinssatzerhöhung verursachte Vermögenswertverlust ist nicht verschwunden, er wird nur unter den Teppich gekehrt. Die Sanierung der entstandenen Verluste, die durch die „Bildung“ von mehr Geld entstanden sind, wird die Inflation nähren, und der Teufelskreis von Ursache und Wirkung wird sich weiter drehen. Gold bleibt somit ein wichtiges Instrument zur Portfoliodiversifikation oder zur Erhaltung und Sicherheit Ihrer Ersparnisse. Gerade in diesen sich wandelnden Zeiten wird deutlich, wie vorteilhaft es ist, Gold schrittweise zu kaufen, und wie wichtig es ist, eine gute Strategie einzustellen.


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